Akka [2]

[224] Akka (in der Bibel Akko, im Mittelalter Saint-Jean d'Acre), uralte Hafenstadt in Palästina, ist Hauptstadt eines Liwa des Wilajets Beirut, Sitz eines griechischen Erzbischofs, hat verfallene Befestigungen, 6 Moscheen, einen wohlversehenen Basar und 10,400 Einw. (darunter 1800 Christen). A. war bisher der Hafen- und Ausfuhrplatz für das fruchtbare Gebiet im W. des Hauran, wird aber wegen der Versandung seines Hafens von Haifa überflügelt. Der Handelsverkehr belief sich 1901 auf 4,759,162 Fr., davon entfielen auf die Ausfuhr 2,888,670 Fr., auf die Einfuhr 1,870,492 Fr. – A. war als Akko eine Stadt der Phöniker, gehörte zu Tyros, stand um 1400 unter ägyptischer Oberhoheit und blühte als Handelsstadt zur Zeit der Eroberung des Landes durch die Hebräer, die sie zum Stammgebiet Ascher schlugen; um 700 unterwarf sie sich Sanherib und ward um 650 mit Ushu zusammen durch Assurbanipal gezüchtigt. Unter der Herrschaft der Ptolemäer erhielt die Stadt den Namen Ptolemais, wurde 69 v. Chr. durch Tigranes von Armenien belagert und kommt bereits im 2. Jahrh. n. Chr. als Bischofssitz vor. Zur Zeit der Kreuzzüge erhob es sich zu Glanz und wurde, 1104 von den Kreuzfahrern erobert, Sammelplatz der fränkischen Flotten. Es erhielt damals den Namen Saint-Jean d'Acre von einer jetzt verfallenen Hauptkirche des heil. Johannes. Nachdem A. 83 Jahre unter christlicher Herrschaft gestanden, ward es 1187 von Saladin genommen, 1191 aber im dritten Kreuzzug von den Christen abermals erstürmt. Seitdem war A. Hauptsitz der Johanniter, bis 1291 der ägyptische Kalaunide Chalîl die Stadt eroberte; damit hatte die Frankenmacht in Syrien ein Ende. 1517 fiel A. in die Hände der Türken. An dem Widerstand, den in A. 1799 Djezzar Pascha und Sidney Smith 61 Tage lang leisteten, scheiterte Bonapartes Plan der Eroberung Syriens. Ibrahim Pascha nahm A. 27. Mai 1832 mit Sturm, und durch den Frieden von Kutahia (14. Mai 1833) blieb es in den Händen des Vizekönigs Mehemed Ali. Infolge des Vertrags vom Juli 1840 aber ward A. von der englisch-österreichisch-türkischen Flotte zwei Tage lang bombardiert und 4. Nov. zur Übergabe gezwungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 224.
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