Aldobrandīni

[286] Aldobrandīni, florentin. Familie, von Papst Clemens VIII. zur Fürstenwürde erhoben. Salvestro A., berühmter Rechtsgelehrter, geb. 24. Nov. 1499 in Florenz, ward 1531 als Gegner der Medici aus Florenz verbannt, trat in päpstliche Dienste und starb als Advokat des Fiskus und der apostolischen Kammer in Rom 6. Juni 1558. Von seinen Söhnen war der jüngste, Ippolito A., als Clemens VIII. (1592–1605) Papst; Giovanni wurde 1570 Kardinal; Pietro zeichnete sich als juristischer Schriftsteller aus. Des letztern Sohn Pietro (geb. 1572 in Rom) ward mit 22 Jahren Kardinal und leitete während der Regierung seines Oheims Clemens VIII. die politischen Angelegenheiten des Kirchenstaates; er starb 1621 als Erzbischof von Ravenna. Noch mehrere A. wurden Kardinäle oder sonstige Würdenträger; die Hauptlinie des Geschlechts erlosch 1681 mit Ottavia, Tochter des Giorgio A., Fürsten von Rossano. Die Güter des Hauses fielen an die Borghese und Pamfili, eine Seitenlinie der erstern führt den Titel Fürst A.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 286.
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