Ancus Marcĭus

[492] Ancus Marcĭus (»Diener des Mars«), nach der Sage Sohn der Tochter Numas, der Pompilia, und des Marcius, vierter König von Rom, regierte angeblich[492] von 640–616 v. Chr., war, gleich dem Numa, ein weiser Beförderer der Religion und der friedlichen Gewerbe, zugleich aber, wenn er angegriffen wurde, tapfer. So besiegte er die Latiner und siedelte einen Teil von ihnen am Aventinischen Hügel an, wodurch der Grund zur Entstehung des Plebejerstandes gelegt wurde; auch gründete er an der Mündung des Tiber die Hafenstadt Ostia. Sein Nachfolger wurde der Vormund seiner zwei unerwachsenen Söhne, Tarquinius Priscus (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 492-493.
Lizenz:
Faksimiles:
492 | 493
Kategorien: