Anderledy

[495] Anderledy, Antonius, General der Jesuiten, geb. 3. Juni 1819 zu Brieg im Kanton Wallis, gest. 19. Jan. 1892, trat 1838 in den Jesuitenorden und studierte Philosophie und Theologie in Rom und Freiburg. Als nach Besiegung des Sonderbundes 1847 der Jesuitenorden aus Freiburg vertrieben wurde, begab sich A. nach Piemont und 1848, als auch hier der Orden verboten ward, nach Nordamerika, wo er Pfarrer in Green Bay wurde. 1851 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete zwei Jahre lang Jesuitenmissionen, bis er 1853 Rektor der Studienanstalt der Gesellschaft Jesu in Köln wurde. Sodann ward er 1856 als Rektor an das theologische Kollegium zu Paderborn berufen, 1859 Provinzial, 1865 Professor der Moraltheologie und 1869 Rektor in Maria-Laach, 1870 Assistent des Jesuitengenerals P. Beckx in Rom. Nachdem er dies Amt 13 Jahre bekleidet hatte, wurde er von der Generalkongregation des Ordens 1883 zum Generalvikar erwählt und folgte, als Beckx wegen hohen Alters zurücktrat, diesem 1884 als General der Gesellschaft Jesu.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 495.
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