Arequipa

[737] Arequipa (spr. -kīpa), Küstendepartement von Peru, im N. von Ayacucho, Apurimac und Cuzco, im O. von Cuzco, Puno und Moquegua, im S. und W. vom Stillen Ozean begrenzt, 56,857 qkm groß mit (1896) 229,007 Einw. In den fruchtbareren Teilen des vom Vulkan von A. oder el Misti (6600 m, s. d.) und dem Chachani (562 im) überragten, nur von kleinen Küstenflüssen bewässerten Gebirgslandes wird Landbau und Viehzucht getrieben; der Bergbau ist trotz des Metallreichtums unbedeutend, wichtiger sind Industrie und Handel. Das Departement zerfällt in sieben Provinzen. – Die Hauptstadt A., in einem der fruchtbarsten Täler von Peru, 90 km von der Küste und 2540 m ü. M., am Fuß des Misti und an der Eisenbahn Mollendo-Puno gelegen, durch Lage, gesundes Klima und die Tätigkeit der (1896) 35,000 Einw. eine der bedeutendsten Städte Südamerikas, ist Sitz eines Bischofs und eines deutschen Konsuls, mit Kathedrale, Präfekturgebäude, Obergericht, Universität, 2 Nationalkollegien, 4 Mönchs- und 3 Nonnenklöstern. Baumwoll- und Wollweberei, Gold- und Silberindustrie und Handel sind nicht unbedeutend. Seit Eröffnung der von der Küste zum Titicacasee führenden großartigen Eisenbahn ist A. ein wichtiger Punkt für den Transithandel mit dem Hinterlande, der sich meist in den Händen europäischer Kaufleute befindet. Die Stadt, 1540 gegründet, ward sehr häufig von Erdbeben heimgesucht; von 1811–45 zählte man deren 826. Am schwersten litt sie 1582 und 1784; am 13. Aug. 1868 sank sie zum größten Teil in Trümmer, wurde aber sofort wieder aufgebaut.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 737.
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