Arifi Pascha

[757] Arifi Pascha, türk. Staatsmann, geb. 1830 in Konstantinopel, gest. daselbst 6. Dez. 1895, begleitete seinen Vater Schebik Pascha 1847 auf einer diplomatischen Mission nach Rom, darauf nach Wien und wurde dann im Ministerium des Auswärtigen angestellt; später ward er erster Sekretär der türkischen Gesandtschaften in Wien und Paris. Wegen seiner Kenntnis der fremden Sprachen wurde A. erster Dolmetsch des Diwans. 1872 ward er zum Unterstaattzsekretär im Ministerium des Auswärtigen, darauf zum Präsidenten der Zivilkammer des Kassationshofs,[757] 1873 zum Botschafter in Wien, 1874 zum Minister des Unterrichts und der Justiz ernannt. Bei der Einführung einer konstitutionellen Verfassung (1876) erhielt er die Präsidentschaft des Senats, im Juli 1877 an Stelle Savfet Paschas das Ministerium des Auswärtigen (bis Anfang August). Nach Chaireddins Sturz war er 28. Juli bis Oktober 1879 Ministerpräsident, seitdem Mitglied des Senats, vom Dezember 1882 bis 25. Sept. 1885 wieder Minister des Auswärtigen; danach Präsident des Staatsrats.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 757-758.
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