Arnold von Selenhofen

[803] Arnold von Selenhofen, Erzbischof von Mainz, aus einem angesehenen Mainzer Dienstmannengeschlecht, studierte in Paris, wurde Domherr und erzbischöflicher Stadtkämmerer, dann Dompropst in Mainz, 1151 Kanzler Konrads III. und 1153 Erzbischof von Mainz. Tatkräftig und rücksichtslos in der Verwaltung seines Stiftes, rief er die Widersetzlichkeit seiner Ministerialen und der Stadt Mainz hervor, die während seiner Abwesenheit in Italien, wo er für Anerkennung des kaiserlichen Gegenpapstes wirkte, in offene Rebellion ausbrach. Als er sich, zurückgekehrt, mit den Aufständischen in Unterhandlungen einließ, wurde er von der aufgeregten Menge im St. Jakobskloster vor Mainz 24. Juni 1160 verbrannt. Die Mainzer mußten diese Tat 1163 mit dem Verlust ihrer Privilegien und der Schleifung ihrer Befestigungen[803] büßen. Vgl. Wegele, A. v. S. (Jena 1855); Baumbach, A., Erzbischof von Mainz (Berl. 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 803-804.
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