Atrĭplex

[61] Atrĭplex L. (Melde), Gattung der Chenopodiazeen, Kräuter, selten Halbsträucher oder Sträucher mit sehr verschieden gestalteten Blättern, unscheinbaren, in ährenförmig gruppierten Knäueln stehenden monözischen oder diözischen Blüten, untermischt mit einzelnen Zwitterblüten. Etwa 120 Arten in den gemäßigten und subtropischen Regionen, finden sich besonders auf Schutt und salzreichem Boden; einige Arten bilden in den Prärien und Steppen ein gutes Viehfutter; die einheimischen sind lästige Unkräuter. [61] A. Halimus L. (Meermelde, Meerportulak), in Südeuropa, Nord- und Südafrika, Syrien, ein Strauch mit säuerlich-salzigen Blättern, die nebst den zarten Stengeln in England und Holland als Salat gegessen werden; die jungen Sprosse ersetzen in Portugal den Spargel. A. hortense L. (Garten- oder Zuckermelde, wilder Spinat), ein krautartiges Gewächs mit herzförmig-dreieckigen, gezahnten, roten Blättern, im nördlichen Europa bis Sibirien, diente schon bei den Alten als Gemüse und wird jetzt besonders in Frankreich unter dem Namen Arroche, auch als Zierpflanze kultiviert. Die Samen wirken etwas brechenerregend und abführend. Von der strauchartigen A. portulacoïdes L. (Portulakmelde), an den europäischen Küsten, werden die jungen Sprosse wie Kapern eingemacht. A. litorale L., mit linealisch lanzettlichen Blättern, an der Nord- und Ostsee, an den Ufern der größern Flüsse, in Nordasien, wird in China als Gemüse gegessen und erzeugt eine Hautkrankheit (Atriplizismus), vielleicht hervorgebracht durch eine kleine, das Kraut bewohnende Spinne.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 61-62.
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