Bögh

[140] Bögh, Erik, dän. Dichter und Schriftsteller, geb. 17. Jan. 1822 in Kopenhagen, gest. 17. Aug. 1899, war einige Zeit Schullehrer und Kantor, gab dann sein Amt auf und wurde Schauspieler, bereiste 1844 bis 1848 Schweden und debütierte 1850 in Kopenhagen mit seiner »Neujahrsnacht«. Seitdem gehörten seine Possen und Lustspiele, deren er im Laufe der Jahre eine Unzahl produzierte, zu den beliebtesten Repertoirestücken. 1855–60 war er Direktor des Kasinotheaters, übernahm darauf die Redaktion des Tageblattes »Folkets Avis«, für das er u. d. T.: »Dies und Das« eine Menge witziger Feuilletonartikel über Tagesfragen schrieb, wurde 1877 Mitredakteur der »Dagens Nyheter« und 1881 Zensor am königlichen Theater in Kopenhagen. Seine humoristischen Vorlesungen (»Syv Forelæsninger«, 6. Aufl. 1891; »Otte nye Forelæsninger«, 1874; deutsch von W. Lange in Reclams Universal-Bibliothek) und seine kleinen Erzählungen (1876, 2 Bde.) fanden großen Beifall. Seine pikanten Gedichte zeichnen sich durch große versifikatorische Leichtigkeit aus und sind z. T. sehr populär. Auch sein Prosawerk »Die Ärgernisse des Jonas Tvärmoses« (1877, 2 Bde.) ist erwähnenswert. Böghs »Dramatische Arbeiten« erschienen gesammelt in 7 Bänden (1858–70), eine Auswahl in 3 Bänden (1885). Vgl. seine autobiographischen Werke: »Erindringer fra mine unge Dage« (1894) und »Min første Forfattertid« (1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 140.
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