Babenhausen

[219] Babenhausen, 1) Stadt in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg, an der Gersprenz, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Mainz-Darmstadt-Aschaffenburg und Hanau-Eberbach, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein altes Schloß, 2 Oberförstereien und (1900) mit der Garnison (eine Abteilung Feldartillerie Nr. 61) 2255 meist evang. Einwohner. B., das schon im 13. Jahrh. als Stadt erscheint, gehörte zunächst den Reichsministerialen von Münzenberg und fiel 1255 an die Grafen von Hanau, nach deren Aussterben es im 17. Jahrh. an Hessen-Kassel und nach längerm Zwiste beider Linien an Hessen-Darmstadt kam. – 2) Flecken im bayr. Regbez. Schwaben, Bezirksamt Illertissen, an der Günz und der Lokalbahn Kellmünz-B., 563 m ü. M., Residenz des Fürsten von Fugger-Babenhausen, hat 2 kath. Kirchen, 2 Schlösser, Amtsgericht, Bierbrauerei, Sägewerk, Spund- und Holzwarenfabrikation und (1900) 2062 meist kath. Einwohner. Die ehemalige Reichsherrschaft B., 380 qkm groß mit etwa 11,000 Einw., kam 1538 in den Besitz des genannten Hauses, wurde 1803 Fürstentum, aber 1806 mediatisiert und zu Bayern geschlagen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 219.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika