Bachofen

[231] Bachofen, Johann Jakob, Rechtshistoriker, geb. 22. Dez. 1815 in Basel, gest. daselbst 25. Nov. 1887, wurde 1841 Professor in Basel, gab aber nach zwei Jahren dieses Lehramt wieder auf und lebte, nachdem er einige Jahre Mitglied und Statthalter des Appellationsgerichts Basel gewesen war, fortan ausschließlich seinen Studien. Durch seine Schrift »Das Mutterrecht, eine Untersuchung über die Gynäkokratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur« (Stuttg. 1861; 2. Abdruck, Basel 1897) ist er einer der Bahnbrecher der vergleichenden Rechtswissenschaft geworden. Von seinen andern Arbeiten sind zu nennen aus dem Gebiete der römischen Rechtsgeschichte: »Das Nexum, die Nexi und die Lex Petillia« (Basel 18411); »Die Lex Voconia und die mit ihr zusammenhängenden Rechtsinstitute« (das. 1843); »Das römische Pfandrecht« (Bd. 1, das. 1847); »Ausgewählte Lehren des römischen Zivilrechts« (Bonn 1819); aus dem Gebiete der Kulturgeschichte: »Versuch über die Gräbersymbolik der Alten« (Basel 1859); »Das lykische Volk und seine Bedeutung für die Entwickelung des Altertums« (Freib. i. Br. 1862); »Der Bär in den Religionen des Altertums« (Basel 1863); »Die Sage von Tanaquil, eine Untersuchung über den Orientalismus in Rom und Italien« (Freiburg 1870); »Antiquarische Briefe vornehmlich zur Kenntnis der ältesten Verwandtschaftsbegriffe« (Straßburg 1881–86, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 231.
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