Bain

[281] Bain (spr. bēn), 1) Alexander, Mechaniker, geb. 1810 zu Thurso in Schottland, gest. 1877 in Broomhill in der Grafschaft Dumbarton, konstruierte 1841 einen vielfachen, 1843 einen Typendrucktelegraphen und einen Nadeltelegraphen, der in Österreich lange in Gebrauch gewesen ist. Den chemischen Telegraphen suchte er zum telegraphischen Kopieren von Buchdrucklettern (1843), als Kopiertelegraphen (1850) und als Schreibtelegraphen mit zweizeiliger Punktschrift (1846), z. T. bei automatischer Stromsendung, benutzbar zu machen. Auch um die elektrischen Uhren erwarb er sich wesentliche Verdienste.

2) Alexander, schott. Philosoph und Naturforscher, geb. 1818 in Aberdeen, ward 1845 Professor der Naturphilosophie an der Universität zu Glasgow, 1860 Professor der Logik an der Universität Aberdeen. Er ist reiner Empirist wie Stuart Mill und machte sich besonders auf psychologischem Gebiet verdient, wobei er sich jedoch an die frühere schottische Philosophie vielfach an lehnte. Von seinen zahlreichen Schriften sind zu erwähnen: »The senses and the intellect« (1855, 4. Aufl. 1894); »The emotions and the will« (1859, 4. Aufl. 1899); »On the study of character« (1861), in denen er eine beschreibende Naturgeschichte des Geistes gibt; »Mental and moral science, a compendium of psychology and ethics« (2. Aufl. 1872); »Logic, deductive and inductive« (1870, 2 Bde.); »Mind and body« (6. Aufl. 1878; deutsch, 2. Aufl., Leipz. 1881), worin er die Identität von Geist und Körper vorträgt; »Education as a science« (1879 u. ö.; deutsch, Leipz. 1880); »John Stuart Mill, a criticism« (1882); »James Mill, a biography« (1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 281.
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