Barèges

[376] Barèges (spr. -rǟsch'), Badeort im franz. Depart. Oberpyrenäen, Arrond. Argelès, Gemeinde Betpouey, 1232 m ü. M., im engen Pyrenäental des Bastan (s. d.) gelegen, ist nur während der Badesaison bewohnt und hat ein großes Badeetablissement, ein Militär- und ein Zivilhospital und ein Kasino. Die berühmten Heilquellen von B., 13 Schwefelthermen von 32–44°, enthalten Schwefel und Chlornatrium sowie andre Alkalien in reichlicher Menge (der gallertartige Absatz schwefelhaltiger Mineralquellen wird hiernach Baregin genannt, s. Beggiatoa); sie sind von stark exzitierender Wirkung und werden in Schwimmbassins und Duschen sowie zur Trinkkur namentlich bei alten Wunden, Karies, Nekrose etc. erfolgreich angewendet. Die Zahl der Kurgäste während der Badesaison (Juni bis September) beträgt jährlich ca. 4000. Das Klima ist auch im Sommer sehr veränderlich. Der Ort dient auch für Touristen als Ausgangspunkt zu Gebirgsausflügen, so für die Besteigung des Pie du Midi de Bigorre (2877 m). Obwohl schon lange bekannt, sind die Bäder von B. doch erst seit 1675 zur Berühmtheit gelangt, als der junge Herzog von Maine, Ludwigs XIV. Sohn, sie gebrauchte. Vgl. Armieux, Études médicales sur B. (2. Aufl., Par. 1880); Bétous, La cure de B. (1895).[376]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 376-377.
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