Barham

[380] Barham (spr. bārĕm), Richard Harris, engl. Schriftsteller, bekannter unter dem Pseudonym Thomas Ingoldsby, geb. 6. Dez. 1788 in Canterbury, gest. 17. Juni 1845 in London, erhielt seine Erziehung in der St. Paulsschule zu London und ging von da 1805 nach Oxford, ward 1813 Pfarrer zu Ashford in Kent, wechselte dann in den nächsten Jahren wiederholt seinen Wirkungskreis und wurde 1824 nach London versetzt, wo er als Prediger an der St. Paulskathedrale starb. Schon früh hatte er in Prosa und Versen mancherlei für Journale geschrieben (z. B. das Gedicht »Baldwin«). Da erschien 1837 in Bentleys »Miscellany« die erste seiner »Ingoldsby legends«, einer Reihe von humoristischen Erzählungen in Prosa und Versen, und verschaffte ihm mit Einem Schlage allgemeines Ansehen und anerkannten Dichterruf. Das Werk erschien in drei Serien (1840–47) und erlebte verschiedene, z. T. von Cruikshank und Leech illustrierte Auflagen (1880 gleichzeitig 6 Ausgaben). Von seinen übrigen Arbeiten sind zu nennen: die Novelle »My cousin Nicholas« (1841, 3 Tle.) und »The life and remains of T. E. Hook« (1849, 2 Tle.; neue Ausg. 1899). B. war übrigens eine lebensfrohe Natur und eins der hervorragendsten Mitglieder des 1831 gegründeten Garrick-Klubs. Sein Leben beschrieb sein Sohn Dalton B. (Lond. 1870, 2 Bde.; 4. Ausg. in 1 Bd., 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 380.
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