Barkhausen

[384] Barkhausen, Friedrich Wilhelm, Präsident des evangelischen Oberkirchenrats in Berlin, geb. 1831 in Misburg bei Hannover, studierte anfangs Natur-, darauf Staatswissenschaften, trat 1854 in den hannöverschen Staatsdienst, ging 1865 zur kirchlichen Verwaltung über und wurde unter preußischer Herrschaft 1869 Konsistorialrat und Vorsitzender des Konsistoriums in Stade. 1873 berief ihn Falk als vortragenden Rat in das Ministerium der geistlichen Angelegenheiten, wo er die Bearbeitung der kirchlichen Verfassungsangelegenheiten übernahm. Er brachte die kirchliche Verfassung der neuen Provinzen zum Abschluß, vereinigte insbes. auch die hessischen Kirchengemeinschaften. Nach der Reorganisation des Klosters Lokkum in Hannover wurde er Kurator dieser Stiftung, 1881 Direktor der geistlichen Abteilung, 1890 Unterstaatssekretär im Ministerium der geistlichen Angelegenheiten und 1891 Präsident des evangelischen Oberkirchenrats. 1883 verlieh ihm die Universität Marburg die juristische und 1892 Halle die theologische Doktorwürde. 1889 übernahm er den Vorsitz des Kuratoriums der Evangelischen Jerusalem-Stiftung und 1893 das Präfidium der Preußischen Haupt-Bibelgesellschaft, wurde 1894 Präsident des königlichen Domkirchenkollegiums und Mitglied des Herrenhauses, 1895 Vorsitzender im Vorstande des evangelischen Pfarrwitwen- und Waisenfonds, 1900 Vorsitzender des Vorstandes des deutschen evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 384.
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