Bauschulen

[488] Bauschulen, Lehranstalten zur Ausbildung in der Baukunst und Bauwissenschaft, bestanden bereits im Mittelalter in den Klöstern (Fulda, St. Gallen, Cluny) und in den Bauhütten. Im 15. Jahrh. waren die Jungherren von Prag als Lehrer der Baukunst berühmt. Bernardo Buontalenti (1536–1608) gründete eine Bauschule in Florenz und Colbert 1660 die erste Bauschule in Paris, deren erster Leiter, François Blondel (1617–86) wurde. Unter Schlüters Leitung bestand in Berlin eine Bauschule an der Akademie der Künste, und 1799 wurde dort die Bauakademie gegründet (vgl. Bauakademie). In neuerer Zeit lehren die technischen Hochschulen Baukunst und Bauwissenschaft, und beide finden ihre Ergänzung in den Meisterateliers in Wien, Berlin und Dresden. Zur Vorbildung der Handwerksmeister für das Baufach dienen die Baugewerkschulen (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 488.
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