Bellangé

[610] Bellangé (spr. -langsché), Hippolyte, franz. Maler, geb. 17. Jan. 1800 in Paris, gest. daselbst 10. April 1866, ward im Atelier von Gros gebildet und wendete sich der Schilderung des Soldatenlebens in Krieg und Frieden zu, indem er hauptsächlich Episoden aus den Napoleonischen Feldzügen darstellte. Auf kleinem Raume wußte er das Getümmel einer Schlacht und namentlich den Moment des Angriffs mit großer dramatischer Kraft zu schildern. Zugleich verstand er es, sich in die gemütvolle Seite des Soldatenlebens (der Abschied des Rekruten und die Rückkehr des Soldaten, beide im Museum zu Leipzig, der Abschiedsgruß, die beiden Freunde) zu versenken. Seine Hauptwerke sind: Napoleon von Elba zurückkehrend (im Museum zu Amiens), die Schlacht bei Wagram, Napoleons Übergang über das Guadarramagebirge, Marengo, die Kürassiere von Waterloo, die Garde stirbt (im Museum zu Versailles). Viele seiner Erfindungen hat er lithographiert. Gute Zeichnung, Natürlichkeit der Auffassung und sichere Beobachtungsgabe sind die Vorzüge seiner Arbeiten. Vgl. I. Adeline, Hippolyte B. et son œuvre (Par. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 610.
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