Benghási

[633] Benghási, Hauptstadt der gleichnamigen türk. Provinz (Kyrenaïka des Altertums) und Sitz eines Kaimakams, unter 32°7´ nördl. Br. und 20°5´ östl. L., an der Ostküste der Großen Syrte auf der Nehrung einer Strandlagune. Auf deren Spitze liegt das alte Kastell mit dem Regierungsgebäude, einer Kaserne, einem Franziskanerkloster mit Kirche. Die Stadt hat 3 Moscheen, 2 Synagogen und 10,000 Einw., worunter 2500 schon seit den Ptolemäern ansässige Juden und zahlreiche Malteser, Italiener und Griechen. Der versandete Hafen ist nur für Schiffe von 2,5 m Tiefgang zugänglich; 1896 liefen ein 341 Schiffe mit 62,117 Ton. Die Einfuhr (Baumwollen- und Wollengewebe, Öl, Drogen, Tabak, Zucker) betrug 174,155 Pfd. Sterl., die Ausfuhr (Schlachtvieh, Getreide, Kamele und Pferde, Wolle, Seesalz, Straußfedern, Elfenbein, Schwämme, Butter) 268,903 Pfd. Sterl. Lebhafter Karawanenverkehr besteht mit Wadai. – B. ist das alte Hesperides, das spätere Berenike, von dem Ruinen nordöstlich der heutigen Stadt liegen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 633.
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