Bergenroth

[673] Bergenroth, Gustav, Geschichtsforscher, geb. 26. Febr. 1813 zu Oletzko in Ostpreußen, gest. 13. Febr. 1869 in Madrid, trat in den preußischen Justizdienst, ward 1848 entlassen, war 1850 bei Kinkels Flucht aus Spandau behilflich und ging dann nach Kalifornien, kehrte aber 1851 nach Europa zurück und widmete sich 1857 in England, 1860 zu Simancas in Spanien Studien über die Zeit der Tudors. Seine für die große Publikation der »Calendars« ausgearbeiteten Regesten erschienen u. d. T.: »Calendar of letters, despatches and state papers relating to the negociations between England and Spain, preserved in the archives of Simancas and elsewhere« (Lond. 1862–68, 3 Bde.), umfassend die Jahre 1485–1525. Der Nachweis, die Mutter Kaiser Karls V., Johanna, sei ein politisches Opfer und keineswegs wahnsinnig gewesen, ist ihm nicht geglückt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 673.
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