Beschlag

[747] Beschlag, in der Mineralogie soviel wie Anflug (s. Angeflogen). B. heißt auch die aus der Luft verdichtete Feuchtigkeit, die auf kalten Gegenständen sich zeigt, wenn deren Temperatur unter dem Taupunkt der Luft liegt; ferner die Oxydschicht auf Metallen, die Ausblühung von Salzen auf Mauern, der Schimmel auf Brot etc., in der Lötrohranalyse der Anflug von Oxyden flüchtiger Metalle, der sich beim Erhitzen der Probe auf der Unterlage bildet. – Überzug auf Glas- oder Porzellangeschirr, um es vor dem Zerspringen, auf eisernen Gefäßen, um sie bei Anwendung hoher Hitzegrade vor dem Verbrennen zu schützen. Einen zähen Brei aus gleichen Volumen Ziegelmehl und Bleiglätte mit gekochtem Leinöl trägt man mit einem Pinsel auf die Retorte oder Porzellanschale auf und besiebt ihn reichlich mit grobkörnigem Sande. Dieser B. erhärtet schnell und wird in einem heißen Trockenofen steinhart. Für eiserne Geräte knetet man gleiche Teile graublauen Ton und Töpferlehm mit Wasser und so viel Sand, daß der Ton seine Elastizität ganz verliert. – In der Baukunst versteht man unter B. Schloß, Bander, Riegel etc. an Fenstern und Türen (s. Beschläge).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 747.
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