Beurmann

[781] Beurmann, Karl Moritz von, Afrikareisender, geb. 28. Juli 1835 in Potsdam, gest. im Februar 1863, trat 1853 in den Militärdienst und wurde Pionieroffizier. Durch Barths Reisen für die Afrikaforschung begeistert, nahm er 1859 den Abschied, ging den Nil aufwärts bis Korosko, durchwanderte die Nubische Wüste nach Berber, wendete sich von da nach Suakin und besuchte dann Kassala, Chartum und die Bogosländer. Nach seiner Rückkehr übernahm B. eine Expedition nach Zentralafrika, mit das Schicksal des in Wadai verschollenen Reisenden Ed. Vogel aufzuklären. Schon 10. Febr. 1862 brach er von Tripolis durch die Wüste nach Süden auf und gelangte Ende August nach Kuka, von wo aus er zunächst Jakoba besuchte, da die politischen Verhältnisse ein Vordringen nach Wadai nicht gestatteten. Trotz Geldnot und Fieberanfällen brach er Ende 1862 um das Nordende des Tsadsees herum dorthin auf und gelangte bis Mao in Kanem an der Grenze Wadais, wurde dort aber wahrscheinlich auf Befehl des Sultans von Wadai ermordet. Über seine Reisen in den Bogosländern berichtete er in »Petermanns Mitteilungen« (1862). Das von ihm verfaßte »Glossar der Tigrésprache« veröffentlichte A. Merx (deutsch, Leipz. 1868; engl., Halle 1868), der auch seine Biographie im »Jahresbericht des Leipziger Vereins für Erdkunde« (1866) schrieb.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 781.
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