Blattflöhe

[29] Blattflöhe (Springläuse, Blattsauger, Psyllidae), Insektenfamilie aus der Ordnung der Halbflügler, kleine Tiere mit langen Fühlern, drei weit voneinander stehenden Nebenaugen, meist lederartigen, dem Körper dachförmig aufliegenden Vorderflügeln und kurzen Beinen mit verdickten Schenkeln; sie leben auf Blättern, von denen sie leicht abspringen, und verursachen wie die meist mit weißem Puder bedeckten Larven durch ihren Stich nicht selten auffallende Verbildungen in den Blütenteilen. Sie scheiden viel süßen Saft tropfenweise aus. Der Birnsauger (Psylla piri L., s. Tafel »Halbflügler«, Fig. 15), 3,7 mm lang, ist schwarz und rot gezeichnet; das Weibchen legt im Frühjahr seine Eier an junge Schosse, auf die Unterseite der Blätter oder an Blüten; die Larven lagern sich dicht aneinander und bohren ihren Stachel in den Grund des Schosses oder in die weiche Rinde vorjährigen Holzes. Die reife Larve ist grün, rotäugig, am Kopf und Rücken pomeranzengelb und lebt, solange es die Witterung erlaubt, vom Safte der Rinde und des Splintes. Nach der Überwinterung erscheint der Blattfloh. Durch das Saugen der Larven werden die Schosse im Wachstum gestört, Blätter und Spitzen krümmen sich und sterben ab. Gegenmittel wie bei Blattläusen. Der Apfelsauger (P. mali Först.) ist grün, auf dem Rücken gelb gestreift, das größere Weibchen auf dem Rücken rot, grüngelb und braun gestreift. Es legt im Herbst seine Eier in Rindenritzen oder an einjährige Schosse. Die im Frühjahr auskriechenden Larven stechen die Knospen an, saugen auch an den Blütenstielen und richten dadurch die Blüten zu Grunde. Blattfloh ist auch soviel wie Erdfloh (s.d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 29.
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