Bourbonnais

[282] Bourbonnais (spr. burbŏnǟ), ehemalige Provinz des mittlern Frankreich (s. die Geschichtskarte von Frankreich), von den Landschaften Nivernais, Berry, Marche, Auvergne, Forez und Burgund begrenzt, mit dem Hauptort Moulins, jetzt hauptsächlich dem Depart. Allier zugeteilt, umfaßte ca. 8000 qkm (145 QM.). – Früher Besitztum eigner Dynasten, kam das Land später an die Krone und wurde 1327 zu gunsten der Nachkommen eines jüngern Sohnes Ludwigs IX. von Frankreich zum Herzogtum erhoben. Infolge der Verschwörung Karls von B. (s. Bourbon 1, S. 281) wurde das Herzogtum unter Franz I. (1523) mit der Krone vereinigt, 1651 aber der Nebenlinie Bourbon-Condé verliehen, die es bis zur Revolution besaß. Vgl. Coiffier-Demoret, Histoire du B. et des Bourbons (Par. 1828, 2 Bde.); Rayeur u. Vayssière, Le B., le sol et ses habitants (Moulins 1888, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 282.
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