Branting

[330] Branting, Karl Hjalmar, schwed. Sozialist, Sohn des Lehrers der Heilgymnastik Lars Gabriel B. (1799–1881), geb. 23. Nov. 1860 in Stockholm, wo er schon als Gymnasiast und seit 1882 als Assistent am Observatorium tätig war, entsagte 1883 der astronomischen Laufbahn und widmete sich fortan der sozialistischen Propaganda. Als Herausgeber der Blätter »Tiden« (1885–86) und »Socialdemokraten« (1887–92 und seit 1896) wirkte er eifrig für die Gründung einer schwedischen sozialdemokratischen Partei (1889), deren Führer er noch heute ist. 1889 zu längerer Gefängnisstrafe verurteilt, spielte er bei den Arbeiterausständen in Norberg und Gefle (1821) eine ausschlaggebende Rolle. In der Zweiten Reichstagskammer, der er seit 1897 angehört, erwarb er sich schnell eine bedeutende Stellung. Die Straßendemonstrationen, die im April 1902 zu gunsten des allgemeinen Stimmrechts in Stockholm und andern schwedischen Städten stattfanden, waren von ihm angeregt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 330.
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