Brest-Litowsk

[401] Brest-Litowsk (poln. Brzesc), Kreisstadt und starke Festung (mit drei detachierten Forts) im russ. Gouv. Grodno, am Einfluß des Muchowez in den Bug, wichtiger Knotenpunkt der nach Warschau, Kiew, Brjansk, Moskau und Ostpreußen führenden Eisenbahnen, hat 2 griechische, 2 römisch-kath. Kirchen, eine evangelisch-lutherische Kirche, 2 Synagogen und 32 Bethäuser. ein Progymnasium, ein Grenzzollamt und (1897) 47,757 Einw., wovon über die Hälfte Juden (welch letztere hier eine berühmte hohe Schule besitzen). Handel und Industrie sind unbedeutend. B. war früher Hauptstadt einer Woiwodschaft und ist gegenwärtig Sitz des 19. Armeekorpskommandos, eines griechischen und eines armenisch-katholischen Bischofs, unter dem alle unierten Armenier des russischen Reiches stehen. – Es kam 1795 an Rußland, wurde aber 1831 beim Bau der Festung (seit 1871 bedeutend verstärkt) neu angelegt. Zwischen B. und Kobryn, bei dem Dorfe Kruptschitz, siegten die Russen unter Suworow 17. und 18. Sept. 1794 über die Polen unter Sierakowski.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 401.
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