Brilon

[424] Brilon, Kreisstadt im preuß. Regbez. Arnsberg, mit 2 Bahnhöfen (B.-Stadt und B.-Wald) Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Fröndenberg-Kassel und andrer Linien, 455 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen (darunter die uralte kath. Pfarrkirche mit vielen Reliquien), Synagoge, Denkmal des Geheimrats Pape (s.d.), des Hauptförderers des Bürgerlichen Gesetzbuches, kath. Gymnasium, Amtsgericht, Oberförsterei, chemische Fabrik, 2 Galmeigruben, Bierbrauerei, bedeutende Forsten (5300 Hektar) und (1900) 4802 meist kath. Einwohner. Das Plateau von B., das Einlagerungen von Galmei-, Blei- und Eisenerzen enthält, erreicht in seinen bewaldeten Kuppen bis 636 m Höhe. – B., öfter Aufenthaltsort Karls d. Gr., gehörte als Lehen des Bistums Paderborn den Grafen von Waldeck und kam Anfang des 13. Jahrh. durch Kauf an das Erzstift Köln. Es war Hansestadt und lange Zeit Hauptstadt des Herzogtums Westfalen. Vgl. Becker, Geschichtliche Nachrichten über B. (Brilon 1869).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 424.
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