Forst [1]

[773] Forst, ein für einen regelmäßigen wirtschaftlichen Betrieb eingerichteter Wald. Ursprünglich bedeutete das Wort F. den befriedeten, gebannten Wald, welcher der allgemeinen Benutzung entzogen war, und bildete somit den Gegensatz gegen die »gemeine Mark« (silva communis der alten Urkunden). Latinisierte Formen des Wortes sind foresta, forestis, forestum, foreste (altfranz. forest); auch ein gebanntes, der gemeinen Benutzung entzogenes Fischwasser hieß foresta piscationis. Das Wort ist wohl fränkischen Ursprungs und (nach I. Grimm) aus dem althochdeutschen foraha (Föhre) abzuleiten. Weiteres s. die Artikel »Forstbetriebsarten, Forstwirtschaft, Forstwissenschaft etc.« Über den Besitzstand der Staaten an Forsten s. die betreffenden Artikel. Vgl. Bernhardt, Geschichte des Waldeigentums, Bd. 1, S. 50ff. (Berl. 1872); Schwappach, Handbuch der Forst- und Jagd geschichte Deutschlands (das. 1886–88, 2 Bde.) und dessen kleinern »Grundriß« (2. Aufl., das. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 773.
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