Brunck

[495] Brunck, Richard François Philippe, Philolog, geb. 30. Dez. 1729 in Straßburg, gest. daselbst 12. Juni 1803, wurde bei den Jesuiten in Paris gebildet, machte als Kriegskommissar den Siebenjährigen Krieg mit und widmete sich nach seiner Rückkehr, trotzdem er im Amte verblieb, seit 1760 in Straßburg philologischen Studien. Während der Revolution kam B. als Gemäßigter ins Gefängnis und wurde erst nach Robespierres Sturz wieder befreit. Er gab von den griechischen Dichtern heraus: »Analecta veterum poetarum graecorum« (Straßb. 1772–76, 3 Bde.), Anakreon (das. 1778,3. Ausg. 1787), »Gnomici poetae graeci« (das. 1778; neu von Schäfer, Leipz. 1817), mehrere Stücke griechischer Tragiker, Apollonios Rhodios (Straßb. 1780), Aristophanes (das. 1781–83, 3 Bde.) und besonders Sophokles mit neuer lateinischer Übersetzung, Scholien etc. (das. 1786 bis 1789, 3 Bde.). Seine Ausgaben lateinischer Dichter, so des Vergilius (Straßb. 1785), Plautus (Zweibrücken 1788, 3 Bde.) und Terentius (Basel 1797) haben keine wissenschaftliche Bedeutung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 495.
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