Budenz

[564] Budenz, Joseph, Sprachforscher, geb. 1836 in Rasdorf bei Fulda, gest. 16. April 1892 in Budapest. studierte in Marburg und Göttingen erst klassische [564] Philologie, wurde dann durch Benfey für Sprachvergleichung gewonnen und beschäftigte sich in der Folge von diesem Standpunkt aus vorwiegend mit dem Magyarischen und dessen Verwandten. 1858 ging er als Gymnasiallehrer nach Stuhlweißenburg, wurde 1862 zum Unterbibliothekar der ungarischen Akademie der Wissenschaften ernannt und begann wenige Jahre später auch Vorlesungen an der Universität zu Budapest zu halten, bis ihm 1872 die neugegründete Professur für altaische vergleichende Sprachwissenschaft daselbst übertragen ward. Von seinen Schriften sind außer Abhandlungen in Fachzeitschriften hervorzuheben: »Über die Verbalpräfixe meg und el im Magyarischen« (1863); »Zur magyarischen Verbalbildung« (1865); »Tatarisch aus Chiwa« (1865); »Verba denominativa in den ugrischen Sprachen« (1872); »Finnische Grammatik« (2. Aufl., Pest 1880); »Mordwinische Grammatik« (1876); »Magyarisch-ugrisches vergleichendes Wörterbuch« (Pest 1873–81); »Ugrische Sprachstudien« (das. 1870,2 Hefte); »Über die Verzweigung der ugrischen Sprachen« (Göttingen 1879) u. a. Seine neuern Arbeiten sind fast durchweg in magyarischer Sprache abgefaßt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 564-565.
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