Buschir

[651] Buschir (Abuschehr), bedeutendster Hafen Persiens, in der Provinz Farsistan, auf einer sandigen Halbinsel am Persischen Golf, mit stark besuchter Reede, Woll- und Waffenfabriken, wichtigem Handel und etwa 15,000 Einw., unter ihnen viele Araber und armenische Christen. Von europäischen Mächten sind vertreten: Großbritannien durch einen politischen Residenten (nebst einem Kriegsschiff und 55 Soldaten), Frankreich, Deutschland (Vizekonsul seit 1897), Holland, Türkei. Von der Einfuhr (1899: 18,3 Mill. Mk.) entfällt die Hälfte (8,8 Mill.) auf England (namentlich Schirtings), 4,5 Mill. auf Indien (Tee, Reis, Indigo, Zucker); das Deutsche Reich führte ein 1896 für 500,1897: 31,690,1898: 156,560 Mk. Die Ausfuhr (1899: 10,6 Mill.) besteht aus Opium, Perlmutter, Teppichen. In der wüsten Umgebung von B. ist die Hitze von Mai bis November unerträglich. Im Kriege mit Persien eroberten die Engländer Ende 1856 B. und die Insel Kerak (Charak) und hielten sie bis zum Pariser Frieden (1857) besetzt. Im nahen Dorf Rischehr Ruinen (mit Keilinschriften), in denen 1876 Andreas und Stolze Ausgrabungen veranstalteten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 651.
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