Chênedollé

[2] Chênedollé (spr. schǟn'dŏlé), Charles Pioult de, franz. Dichter, geb. 4. Nov. 1769 zu Vire in der Normandie, gest. 2. Dez. 1833 in Burey (Depart. Eure), wanderte 1791 aus, machte zwei Feldzüge im Emigrantenheer mit, ging dann nach Holland, Hamburg, wo er 1795 Klopstock und Rivarol kennen lernte, und der Schweiz, kehrte 1799 nach Paris zurück, wurde 1812 zum Inspektor der Akademie von Caen und 1830 zum Generalinspektor des Unterrichts ernannt. Außer den Genannten beeinflußten ihn Chateaubriand und Frau v. Staël. Sein großes Gedicht »Génie de l'homme« (1807 u. ö.) fand geringen Beifall. Sein bestes Werk sind seine »Études poétiques« (1820), in denen sich an vielen Stellen wahres Gefühl und schöne Verse finden. Außerdem veröffentlichte er: »Esprit de Rivarol« (1808) und mit Fayolle die Gesamtwerke Rivarols (1808, 5 Bde.). Seine »Œuvres complètes« gab Sainte-Beuve (1864) heraus. Vgl. Sainte-Beuve in der »Revue des Deux Mondes«, Juni 1849; Helland, Étude biographique et littéraire sur C. (Par. 1857).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 2.
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