Cham [1]

[865] Cham, 1) Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Oberpfalz, zwischen dem Bayrischen und Oberpfälzer Wald, 386 m ü. M., unweit der Mündung des Flusses C. (Chamb) in den Regen, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Schnelldorf-Furth i. W. und andrer Linien, hat 5 katholische und eine evang. Kirche, Synagoge, Präparandenanstalt, Landwirtschaftsschule, Redemptoristenkloster, Waisenhaus, Amtsgericht, Forstamt, Granitwerke, Spiegelglasschleiferei, Möbel- und Holzwollfabrikation, Dampfsägemühlen, Bierbrauerei, Handel mit Holz und Holzwaren, Getreide- und Viehmärkte und (1900) 4074 meist kath. Einwohner. C. wird schon 976 genannt und war ehedem Sitz eigner Markgrafen, die 1106 ausstarben, worauf C. an Scheyern fiel und so später an Bayern kam. C. ist Geburtsort des französischen Marschalls Luckner. Vgl. Lukas, Geschichte der Stadt C. (Landsh. 1862). – 2) Dorf im schweizer. Kanton Zug, am Nordende des Zuger Sees gelegen, an der Eisenbahn Zug-Luzern, mit (1900) 3021 Einw., einer Papierfabrik und der Fabrik der weltbekannten Anglo-Swiß Condensed Milk Company. In der Nähe eine Baumwollspinnerei.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 865.
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