Cham [2]

[848] Cham, 1) Landgericht im baierischen Kreise Oberpfalz; 7 QM. mit 23,000 Ew.; bergig u. waldig, mit Flachsbau, Viehzucht u. Metallgewinn · entstanden aus der ehemaligen Markgrafschaft gleiches Namens. Die Markgrafen von Ch., auch Grafen von Vohburg u. Markgrafen zu Neumark u. Eger, stammten aus dem Geschlecht der Herzöge von Baiern. Der erste um 1000 war Berthold; der letzte, Theobald IV., st. 1204; darauf kam Ch. wieder an Baiern zurück. Bei der Zerspaltung Baierns erhielt die Pfälzer Linie Ch, doch nahm es die Baierische im Dreißigjährigen Kriege in Besitz u. behielt es im Westfälischen Frieden. 2) Fluß hier, fällt in den Regen; 3) Hauptstadt von Ch. 1), Sitz des Landgerichts, Schloß, Rathhaus, Leineweberei, Handel mit Holz, Flachs, Rindvieh; 2100 Ew.; im nahen Gebirge werden im Granit Karniole u. Granaten gefunden. 4) (Quang-Nam), Provinz in Cochinchina in Annam, am Chinesischen Meere; durchflossen vom Flusse Ilan, der in die Tura-Bai mündet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 848.
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