Chinasäure

[58] Chinasäure (Hexahydrotetraoxybenzoesäure) C7H12O6 oder C6H7(OH)4.COOH findet sich, an Kalk und Alkaloide gebunden, in Chinarinden (bis zu 5–9 Proz.), im Kraute der Heidelbeeren (Vaccinium Myrtillus) und von Galium Mollugo, in Kaffeebohnen und in andern Pflanzen. Man erhält sie als Nebenprodukt bei der Darstellung des Chinins. Sie bildet farb- und geruchlose Kristalle, schmeckt stark sauer, ist löslich in Wasser und Alkohol schmilzt bei 162°, ist nicht flüchtig und bildet meist kristallisierbare, in Wasser lösliche Salze. Sie gibt mit Jodwasserstoff Benzoesäure, mit Bleisuperoxyd Hydrochinon, mit Braunstein und Schwefelsäure Chinon, mit schmelzendem Kali Protokatechusäure. Im Organismus wird C. in Hippursäure verwandelt. Hierauf beruht die Anwendung der C. gegen Gicht. Chinasaures Lithium (Urosin) dient als Mittel gegen harnsaure Diathese.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 58.
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