Chromatophŏren

[123] Chromatophŏren (griech., »Farbenträger«), Farbstoffzellen, die sich bei manchen Tieren besonders in der Haut finden und sich in der Regel zusammenziehen und ausdehnen können, wodurch die Farbe des betreffenden Teiles sich ändert. Bei Tintenschnecken erscheinen die C. in der Reihe als kleine Punkte in der hellen Haut; ziehen sich aber die im Umkreis jeder Chromatophore strahlenförmig angebrachten Muskeln zusammen, so dehnen sich die C. bis zu gegenseitiger Berührung aus und geben dann dem Tier eine dunkle Färbung. Beide Zustände wechseln außerordentlich rasch und scheinen willkürlich und unwillkürlich hervorgerufen zu werden. Auch manche Fische und Krebse können ihre Farbe durch das Spiel der C. ändern und mit ihrer Umgebung in Einklang bringen, also auf hellem Grund heller, auf dunklem dunkler werden (chromatische Anpassung, s. Schutzeinrichtungen), solange sie noch zu sehen imstande sind, während sie durch Blendung dieses Vermögen einbüßen. Auch das Chamäleon wechselt infolge seiner kontraktilen C. die Farbe ziemlich rasch. Vgl. Krukenberg, Vergleichend-physiologische Studien an den Küsten der Adria (Heidelb. 1880). – Über C. bei Pflanzen s. Pflanzenzelle.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 123.
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