Chromhydroxyd

[124] Chromhydroxyd (Chromoxydhydrat) Cr(OH)3 wird aus Chromoxydsalzen durch Ammoniak gefällt, und zwar aus roten Salzlösungen im allgemeinen als graublaues Pulver, das von Säuren mit roter Farbe gelöst wird, und aus grünen Salzlösungen als graugrünes, in Säuren mit grüner Farbe lösliches Pulver. Ammoniak löst beide Hydrate zu einer roten Flüssigkeit, und Kalilauge fällt auch aus den roten Salzen grünes C. C. bildet mit Säuren die Chromoxydsalze (Chromisalze), gegen starke Basen verhält es sich aber wie eine Säure und bildet die Chromite, z. B. Ferrochromit oder Chromeisenstein. Es dient als Farbstoff und Beize in der Färberei. Das Hydroxyd CrO.OH kommt als Chromocker vor. Erhitzt man rotes chromsaures Kali mit Borsäure und laugt die Masse mit Wasser aus, so erhält man ein feurig dunkelgrünes C. Cr2O(OH)4, das stets etwas Borsäure enthält, sich weder in Säuren noch Alkalien löst, auch an Luft und Licht sich nicht verändert und im Tapeten- und Kattundruck benutzt wird (Pannetiers, Guignets Grün, Mittlers Grün, Smaragdgrün, Chromgrün). Ein Zusatz von Permanentweiß erhöht seine Deckkraft, und durch weitern Zusatz von Zinkgelb wird es dem Schweinfurtergrün sehr ähnlich (Viktoria-, Permanentgrün). Auch die Nürnberger Grüne gehören hierher. Lösung von rotem chromsaurem Kali mit Zucker, Phosphorsäure und Chlorbaryum gekocht, gibt das Matthieu- oder Plessys Grün.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 124.
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