Chroust

[134] Chroust, Anton, deutscher Geschichtsforscher, geb. 10. März 1864 in Graz, studierte germanische Philologie und Geschichte und widmete sich 1886 im Institut für österreichische Geschichtsforschung zu Wien paläographischen und diplomatischen Studien. 1887 in Graz für Geschichte des Mittelalters und geschichtliche Hilfswissenschaften habilitiert, wurde er 1891 nach München berufen zu der von Stieve geleiteten Herausgabe der Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, habilitierte sich 1893 daselbst für das ganze Fach der Geschichte und wurde 1898 Professor der neuern Geschichte und der geschichtlichen Hilfswissenschaften in Würzburg. Seine wichtigsten Arbeiten sind: »Die Romfahrt Ludwigs des Bayers« (Gotha 1887); »Untersuchungen über die langobardischen Königs- u. Herzogsurkunden« (Graz 1888); »Tageno, Ansbert und die Historia peregrinorum, drei kritische Untersuchungen zur Geschichte des Kreuzzuges Friedrichs I.« (das. 1892); »Abraham von Dohna, sein Leben und sein Gedicht auf den Reichstag von 1613« (Münch. 1896); »Briefe und Akten zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges« (Bd. 9, 1903). Mit andern gibt er die »Monumenta palaeographica, Denkmäler der Schreibkunst des Mittelalters« (I. Serie, Bd. 1–3, das. 1899–1902) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 134.
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