Chusistan

[142] Chusistan (auch Arabistan genannt, Susiana der Alten), pers. Provinz, grenzt im S. an den Persischen Golf, im O. an Farsistan, im N. an Ispahan und Luristan, im W. an Mesopotamien (s. Karte »Persien«). Das Areal ist unbestimmt. Den Norden und Nordosten erfüllen zahlreiche, nordwestlich streichende, bis 5000 m hohe Parallelgebirge. Der Süden und Westen ist ebenes Schwemmland, aber nur fruchtbar, soweit es bewässert werden kann, sonst Wüste oder Sumpf. Hauptflüsse sind Kercha und Karun (beide in den Schatt el Arab), Dscherrahi und Zohre (Zob). Die Sommer sind heiß, die Winter mild, so daß schon die alten persischen Könige die Winter in Susa, dessen Ruinen unweit des heutigen Dizful liegen, die Sommer im höher gelegenen Ekbatana zubrachten. Schnee zeigt sich nur auf den Gipfeln; Regen herrscht vom Dezember bis Ende März. Der künstlich bewässerte Boden ist so fruchtbar, daß er jährlich zwei Ernten gibt und alle in Persien heimischen Arten von Getreide und Obst hervorbringt. Zucker wurde früher sehr reichlich gezogen, Indigo auch jetzt noch nebst Tabak und Mohn, der berühmtes Opium liefert. Die Bevölkerung, deren Zahl unbestimmt ist, besteht aus Persern, Arabern, Luren und Bachtijaren. Die bedeutendsten Städte sind: Schuschter, Dizful und Bebehan.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 142.
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