Ciborĭum

[144] Ciborĭum (lat., griech. Kiborion), ursprünglich Name des Fruchtgehäuses der ägyptischen Bohne (Colocasia), das die Ägypter als Trinkgeschirr benutzten; daher Name metallener Trinkgeschirre bei den Griechen und Römern. Im katholischen Kult heißt C. der baldachinartige Überbau des Altars, der in der alten Zeit auf vier freistehenden Säulen ruhte und durch Vorhänge verhüllt werden konnte; viele künstlerisch geschmückte Ciborien dieser Art finden sich in italienischen Kirchen. Ferner bedeutet C. soviel wie Tabernakel oder Sakramentshäuschen (s.d.) und endlich das Gefäß, das in einer Pyxis (s.d.) die heilige Hostie enthielt. In letzterer Bedeutung hatte das C. entweder die Gestalt eines Kelches oder eines Türmchens, häufig auch einer aus Gold oder Silber gebildeten Taube (daher auch Peristerium [s. d.] genannt), die, auf einem Teller stehend, an drei Kettchen vom Gewölbe des Baldachins herabhing.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 144.
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