Cieco da Ferrara

[150] Cieco da Ferrara (spr. tschēko, eigentlich Francesco Bello), ital. Dichter, gest. vor 1506, war blind (daher sein Beiname) und lebte in Mantua und Ferrara. Sein großes Heldengedicht »Il Mambriano«, in 45 Gesängen, dessen Haupthelden Rinaldo und Roland sind, erschien zuerst in Ferrara 1509 (beste Ausg., Vened. 1549). Das Werk, das schon Bojardos »Orlando Innamorato« zum Vorbild nimmt, ist ohne Einheit; das Anziehendste darin sind sieben später oft allein gedruckte Novellen. Vgl. Rua, Novelle del Mambriano, ecc. (Turin 1888); Cimegotto, Studie ricerche sul Mambriano di Francesco Bello (Padua u. Verona 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 150.
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