Colins

[223] Colins, Alexander, niederländ. Bildhauer, geboren um 1526 in Mecheln, gest. 17. Aug. 1612 in Innsbruck, kam frühzeitig nach Deutschland, lieferte laut Kontrakt vom 7. März 1558 die plastische Ausschmückung des Otto-Heinrichsbaues im Heidelberger Schloß, ein Werk von frischer, etwas derber Auffassung. 1564 wurde ihm die Fortführung des großen Grabdenkmals Maximilians I. zu Innsbruck übertragen; auch scheint er die drei von den Gebrüdern Abel begonnenen Reliefs vollendet und die noch fehlenden 21 ganz nach eigner Erfindung ausgeführt zu haben. C. blieb darauf in Innsbruck und wurde des Kaisers Ferdinand I. Hofbildhauer. Sein zweites Werk, das schöne Grabmal des Erzherzogs Ferdinand von Tirol, bildet einen in die Kirchenmauer gebrochenen, mit schwarzem Marmor verkleideten Bogen, unter dem das marmorne lebensgroße Bild des Fürsten ruht. Auch das Denkmal der Philippine Welser, Ferdinands erster Gemahlin, in der silbernen Kapelle der Hofkirche zu Innsbruck ist von C. Vorzügliche Werke von C. sind ferner der Grabstein des Bischofs Johann Nas mit dessen lebensgroßem Bild in der Hauptkirche und des Meisters eigner Grabstein auf dem Friedhof zu Innsbruck, eine Darstellung der Erweckung des Lazarus. Vgl. v. Schönherr, Alexander C. und seine Werke (in den »Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses«, Bd. 2, Heidelb. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 223.
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