Colomb [2]

[231] Colomb, 1) Peter von, preuß. General, geb. 19. Juli 1775 in Aurich, gest. 12. Nov. 1854 in Berlin, trat 1792 in das Zietensche Husarenregiment ein, kämpfte 1806 unter seinem Schwager Blücher in Thüringen und bei der Verteidigung von Lübeck, wurde 1811 Rittmeister und führte in den Feldzügen von 1813 und 1814 mit einem Streifkorps im Rücken der französischen Armee, namentlich 29. Mai bei Zwickau, glänzende Taten aus. Seit 1815 war er Kommandeur des 8. Husarenregiments, ward 1823 ins Kriegsministerium berufen, 1829 als Generalmajor zum Kommandeur der 12. Kavalleriebrigade in Neiße und 1838 zum Kommandanten von Köln ernannt. Seit 1839 Generalleutnant, wurde er 1841 Kommandant von Berlin und Chef der gesamten Gendarmerie und endlich 1843 zum kommandierenden General des 5. Armeekorps zu Posen befördert. Nach Beendigung des polnischen Aufstandes 1848 ward C. Gouverneur von Königsberg, erhielt 1849 unter Ernennung zum General der Kavallerie seinen Abschied und lebte fortan in Berlin. Von ihm ist die Schrift »Aus dem Tagebuche des Rittmeisters v. C., Streifzüge 1813 und 1814« (Berl. 1854), wozu 1855 im Beiheft zum »Militärwochenblatt« Ergänzungen erschienen. Vgl. Cardinal von Widdern, Die Streifkorps im deutschen Befreiungskriege 1813 (Berl. 1899).[231]

2) Enno von, preuß. General, geb. 31. Aug. 1812 in Berlin, gest. 10. Febr. 1886 in Kassel, Sohn des vorigen, trat 1831 ins 1. Garde-Ulanenregiment, besuchte 1835–38 die Kriegsakademie, wurde 1859 Kommandeur des 1. Garde-Ulanenregiments und befehligte es in der Schlacht bei Königgrätz. Im französischen Kriege 1870/71 führte C. die 3. Brigade in der 2. Kavalleriedivision, kämpfte bei Beaumont, bei Sedan, vor Paris, bei Orléans und Le Mans, wurde 1873 Generalleutnant, 1874 Kommandant von Kassel und nahm 1885 seinen Abschied. C. schrieb: »Aus dem Tagebuch des Generalmajors v. C. während des Feldzugs 1870/71« (Berl. 1876); »Beiträge zur Geschichte der preußischen Kavallerie« (das. 1880) und gab das Buch »Blücher in Briefen aus den Feldzügen 1813–1815« (Stuttg. 1876) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 231-232.
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