Crambe

[330] Crambe L. (Meerkohl), Gattung der Kruziferen, Kräuter oder Halbsträucher mit dickem, wie die ganze Pflanze blaugrünem, reich verzweigtem Stengel, meist großen, geteilten oder ungeteilten Blättern, kleinen weißen Blüten in Trauben oder Rispen und lederartigen Schötchen, von deren zwei Gliedern nur das obere einen Samen enthält. Etwa 20 Arten meist im östlichen Mittelmeergebiet, auch in Zentralasien, Westeuropa, Makaronesien, Patagonien. C. maritima L. (s. Tafel »Gemüsepflanzen II«, Fig. 3 u. 4), ausdauernd, mit vielköpfigem, Ausläufer treiben dem Wurzelstock, wurzelständigen, rundlichen, fast fleischigen, buchtig gezahnten, kahlen Blättern, wird 30–60 cm hoch, wächst an den Küsten Europas und wird als Gemüsepflanze kultiviert. Man genießt die jungen, durch Bedecken mit einem Topf oder einer Strohkappe gebleichten Triebe im Februar und März wie Spargel. Sie bestehen aus dicht miteinander vereinigten Blättchen, haben die Gestalt eines sehr verlängerten Tannenzapfens, bleichen schnell und werden nahe an dem Wurzelhals abgeschnitten, wenn sie 16–18 cm lang geworden sind. C. tataria, Jacq. hat mehrfach fiederspaltige Wurzelblätter, wird 1 m hoch und wächst ausdauernd in Osteuropa und Mittelasien. Die fleischige und süße Wurzel (Tartar) wird in Osteuropa als Salat oder Gemüse gegessen, ebenso die jungen Sprosse. Sie ist vielleicht die Wurzel Bltdracan, wovon sich die Tataren, besonders auf ihren Reisen in die Wüsten, fast einzig ernähren; auch soll sie die Chara Caesaris sein, welche die Soldaten Julius Cäsars in Kleinasien mit Milch statt Brot genossen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 330.
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