Crookes

[353] Crookes (spr. kruks), William, Physiker und Chemiker, geb. 1832 in London, trat 1848 in das College of chemistry und arbeitete daselbst 1850–54 als Assistent bei A. W. Hofmann, ging dann nach Oxford als Beamter des Radcliffe-Observatoriums und 1855 als Lehrer der Chemie nach Chester. 1859 gründete er die »Chemical News« und lebt seitdem in London. Seit 1864 ist er Herausgeber des »Quarterly Journal of science«. 1861 entdeckte er durch Spektralanalyse das Thallium, dessen Eigenschaften er genauer untersuchte, 1865 empfahl er die Anwendung des Natriumamalgams bei der Gewinnung des Goldes. Als Physiker beschäftigte sich C. hauptsächlich mit Spektralanalyse und dem Studium des Sonnenspektrums und ging 1871 zur Beobachtung der Sonnenfinsternis nach Oran. Seit 1872 untersuchte er die scheinbar abstoßende Wirkung der Lichtstrahlen, konstruierte 1874 das Radiometer und gelangte durch das Studium der Erscheinungen beim Durchgang der elektrischen Ströme durch möglichst luftleere Räume zu dem Begriff der »strahlenden Materie« (1879). Mit großer Energie trat C. für die Realität der sogen. spiritistischen Erscheinungen auf. Er schrieb: »Manufacture of beet-root sugar« (1870); »Select methods of chemical analysis« (1871, 3. Aufl. 1894); »Handbook of dyeing and calico printing« (1874); »Dyeing and tissue printing« (1882); »Strahlende Materie und der vierte Aggregatzustand« (deutsch; 4. Aufl., Leipz. 1894); »Die Genesis der Elemente« (deutsch von Preyer; 2. Aufl., Braunschw. 1895); »Der Spiritualismus und die Wissenschaft« (deutsch; 3. Aufl., Leipz. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 353.
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