Damaschke

[433] Damaschke, Adolf, Volkswirt, geb. 24. Nov. 1865 in Berlin, wurde 1886 Lehrer und war als solcher an privaten und städtischen Schulen tätig, legte 1896 sein Amt nieder, um sich ganz der Verbreitung seiner sozialen Ideen zu widmen. D. schloß sich den Bodenreformern (s. Bodenbesitzreform) an und leitet seit 1892 deren führendes Organ »Freiland«, das seit 1896 »Deutsche Volksstimme« heißt; vorübergehend war er auch Redakteur der »Kieler Neuesten Nachrichten«. Außerdem gibt er die »Bodenreform«, eine »Zeitungs-Korrespondenz für Boden- und Wohnungsfrage« und zwanglose Hefte »Soziale Streitfragen« (mit Beiträgen von A. Wagner, K. Bücher, H. Freese, W. Rein u. a.) heraus. Von seinen zahlreichen Schriften sind zu nennen: »Aufgaben der Gemeindepolitik« (Jena); »Kamerun und Kiautschou. Eine Entscheidung über die deutsche Kolonialpolitik« (Berl. 1900); »Die Bodenreform, Grundsätzliches und Geschichtliches« (2. Aufl., das. 1903). Im politischen Leben hat sich D. der nationalsozialen Partei angeschlossen, die auf sein Betreiben die Bodenreform in ihr Programm aufnahm; vgl. seine Programmschrift: »Was ist nationalsozial?«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 433.
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