Danhauser

[489] Danhauser, Joseph, Maler, geb. 18. Aug. 1805 in Wien, gest. daselbst 4. Mai 1845, bildete sich auf der Akademie daselbst unter Peter Krafft und trat zuerst als Historienmaler auf. Szenen aus Pyrkers »Rudolf von Habsburg« erwarben ihm die Gunst des Verfassers, der ihn für einige Zeit nach Venedig zog. Er trat hier mit Darstellungen aus dem modernen Künstlerleben (dem Scholarenzimmer eines Malers, dem Fleischerhund im Maleratelier etc.) auf. Nach Vollendung einiger historischer Gemälde und[489] des Hauptaltarblattes für den Dom zu Erlau, die Marter des heil. Johannes darstellend, wandte er sich ausschließlich dem Genre zu, worin er sich mit Humor bewegte. Seine Hauptwerke sind: der Augenarzt, der geheilte Blinde, der Prasser (gestochen von Stöber), die Testamentseröffnung, die Klostersuppe (im Hofmuseum zu Wien), Wein, Weib und Gesang, die aufgehobene Pfändung, der Feierabend. D. hatte einen glücklichen Humor und scharfe Beobachtungsgabe; seine Ausführung ist sehr sorgfältig, seine unter dem Einfluß der Zeit stehende Farbe etwas glasig. Vgl. Ilg, D. und Raimund (Wien 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 489-490.
Lizenz:
Faksimiles:
489 | 490
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika