Dehn

[587] Dehn, Siegfried Wilhelm, Musiktheoretiker, geb. 25. Febr. 1799 in Altona, gest. 12. April 1858 in Berlin, studierte anfänglich Forstwissenschaft, später die Rechte und war bereits bei der schwedischen Gesandtschaft in Berlin angestellt, als er sich entschloß, die Musik zum Lebensberuf zu machen. Durch Bernhard Klein zu einem tüchtigen Theoretiker herangebildet, entfaltete er bald eine erfolgreiche Tätigkeit als Lehrer. Zu seinen Schülern in der Komposition gehören unter andern Glinka, Kullak, Kiel, Rubinstein, Heinrich Hofmann und Albert Becker. 1842 ward er als Kustos der musikalischen Abteilung der königlichen Bibliothek angestellt und erhielt 1849 den Professortitel. Außer Neuausgaben von Vokalwerken des 16. bis 17. Jahrh. veröffentlichte er eine »Theoretisch-praktische Harmonielehre« (Berl. 1840, 2. Aufl. 1860) und die »Lehre vom Kontrapunkt, dem Kanon und der Fuge« (hrsg. von seinem Schüler Bernhard Scholz, das. 1859; 2. neubearbeitete Aufl. 1883). Auch redigierte er 1842–48 die von Gottfried Weber begründete musikalische Zeitschrift »Cäcilia«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 587.
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