Demŏph(o)on

[633] Demŏph(o)on, 1) Sohn des Königs Keleos von Eleusis und der Metaneira und Pflegling der Demeter (s.d.).

2) Sohn des Theseus und der Phädra, Bruder des Akamas. Spätere Sage läßt beide unter Elephenor, König von Euböa, dessen Obhut sie Theseus auf der Flucht vor Menestheus anvertraute, vor Troja mitkämpfen und ihre Großmutter Äthra, Helenas Dienerin, befreien. Auf der Rückreise verlobte sich D. mit Phyllis, der Tochter des Thrakerkönigs Sithon; als er nicht zurückkehrte, erhängte sie sich und ward in einen Baum verwandelt. Durch Menestheus' Tod König von Athen geworden, erbeutet D. von Diomedes das Palladion. Dieser plünderte, auf der Rückkehr von Troja nach Attika verschlagen, das Land, ohne es zu kennen. D. war der erste, der wegen unabsichtlichen Mordes vor den attischen Gerichtshof »beim Palladion« gestellt ward. Später schützte er die Herakliden vor dem sie verfolgenden Eurystheus und erlegte diesen im Kampf. Sein Bruder Akamas führte eine Kolonie nach Kypros.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 633.
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