Demographie

[630] Demographie u. Demologie (v. griech. dēmos, »Volk«, und zwar das Volk in Beziehung zum Staat, im Gegensatze zu ethnos, d. h. dem Volk, betrachtet in Bezug auf die Abstammung und ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit), Wissenschaften vom Volk. Unter Demographie wird die einfache Beschreibung des Volkes verstanden; Rümelin faßt sie als Volks- und Staatenkunde auf, also als gleichbedeutend mit der beschreibenden Richtung der Statistik im Gegensatze zu der mathematischen. Engel bezeichnet sie als Schilderung der sozialen und politischen Eigenschaften und Fähigkeiten des Volkes, namentlich der staatlichen und andern menschlichen Gemeinschaften. Dagegen bedeutet nach ihm Demologie die Lehre von der Entstehung, dem innern einheitlichen Wesen und der Veränderung dieser Gemeinschaften. Vgl. Rümelin, Zur Theorie der Statistik (in »Reden und Aufsätze«, neue Folge, Freiburg 1881); E. Engels Darstellung seines demologischen Systems in der »Zeitschrift des Preußischen Statistischen Bureaus« (11.Jahrg.,1871); Guillard, Eléments de statistique humaine, ou Démographie comparée (Par. 1855). Vgl. Statistik.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 630.
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