Dreyer

[203] Dreyer, 1) Otto, prot. Theolog, geb. 4. Dez. 1837 in Hamburg, gest. 3. Mai 1900 in Meiningen, wurde 1863 als Hilfsprediger nach Gotha gerufen, später Pfarrer und Superintendent daselbst, 1891 Oberkirchenrat in Meiningen. Unter seinen Schriften nennen wir: »Fester Glaube und freie Wissenschaft« (Gotha 1869); »Glaube, Liebe, Hoffnung«, Predigten (das. 1870); »Undogmatisches Christentum. Betrachtungen eines deutschen Idealisten« (4. Aufl., Braunschw. 1890); »Zur undogmatischen Glaubenslehre«, Vorträge (Berl. 1901).

2) Max, Schriftsteller, geb. 25. Sept. 1862 in Rostock, besuchte das Gymnasium und die Universität seiner Vaterstadt, widmete sich zuerst dem Studium der Theologie, dann der deutschen Philologie, Geschichte und Philosophie und trat in die Lehrerlaufbahn ein. Von 1885–86 war er Probekandidat in Malchin und 1886–88 wissenschaftlicher Hilfslehrer in Frankfurt a. M. 1888–98 war er als Redakteur der »Täglichen Rundschau« in Berlin tätig und lebt seitdem daselbst als freier Schriftsteller. Außer durch Novellen und Skizzen hat sich D. vor allem durch seine dramatischen Werke einen Namen gemacht. In seinen Dramen: »Drei« (Berl. 1892), »Winterschlaf« (das. 1895); »Hans« (das. 1898), »Der Probekandidat« (das. 1899, 6. Aufl. 1901), »Der Sieger« (das. 1901); »Das Tal des Lebens« (das. 1903) sowie in den Komödien: »Eine« (das. 1896), »In Behandlung« (das. 1897) und »Großmama« (das. 1897) hat er oft bedeutende Probleme durch fesselnde Darstellung der Handlung, eigenartige Charakterzeichnung und gute Milieuschilderung zur Anschauung gebracht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 203.
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